„Tötet man im April eine Fliege, so tötet man damit gleich eine Million;
tötet man im Mai eine Fliege, dann tötet man damit immer noch tausend;
tötet man aber im Juni eine Fliege, dann tötet man nur noch eine einzige.“
Fliegen – mehr als nervtötend
Auch wenn die Temperaturen momentan noch nicht sehr hoch sind und der Frühling erst langsam bei uns Einzug hält, so hat dieses Sprichwort doch einen wahren Kern und Sie sollten schon jetzt an das Thema „Fliegenbekämpfung“ denken.
Denn je früher Sie mit der Bekämpfung beginnen, desto weniger Probleme bekommen Sie. Und wer kennt es nicht, wenn der Stall im Sommer voller Fliegen ist und für Mensch und Tier zur großen Last werden. Die Tiere werden nervös, beim Melken fliegen die Melkzeuge und auch wir Menschen sind ständig damit beschäftigt Fliegen zu verscheuchen.
Allerdings sind Fliegen nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Denn sie verunreinigen das Futter und übertragen auch viele Krankheitserreger wie beispielsweise Mastitiserreger. Zudem können auch Einbußen in der Lebendmassezunahme und Milchleistung das Resultat sein, denn bei schwerem Fliegenbefall verbringen die Tiere viel Zeit damit die Lästlinge abzuwehren.
Fliegenbekämpfung ist also wichtig, aber wie?
Zunächst ist es also wichtig möglichst früh mit der Bekämpfung zu beginnen, denn nur 20 % des Fliegenbefalls ist für uns sichtbar. Die restlichen 80 % befinden sich als Eier oder Larven in der Gülle oder in Misthaufen. Das heißt also, dass bei der Fliegenbekämpfung immer Larven und adulte Tiere bekämpft werden müssen. Konkret heißt das, dass zu einem Fraßgift für die Adulten immer auch ein Larvizid eingesetzt werden sollte und umgekehrt. Dafür stehen am Markt unzählige Mittel zur Verfügung. Aber auch der Einsatz von Nützlingen wie Güllefliege und Schlupfwespe hat sich bewährt.
Die Güllefliege lebt an den gleichen Brutstätten wie die Stallfliege. Dort ernähren sich die Larven der Güllefliege bevorzugt von den Stallfliegenlarven und halten so, die Lästlinge schon vor dem Schlüpfen in Schach.
Die Schlupfwespe legt ihre Eier in die Fliegenpuppen. So entwickeln sich in den Puppen anstelle von Fliegen wieder Schlupfwespen und die Population der Fliegen wird eingedämmt. Schlupfwespen sind nachtaktiv und daher tagsüber kaum zu sehen. Im Dung sind sie in bis zu 25 cm Tiefe aktiv. Schlupfwespen können im Stall erfolgreich gegen die Gemeine und Kleine Stubenfliege sowie die stechende Stallfliege eingesetzt werden.
Beim Einsatz von Güllefliegen oder Schlupfwespen sollten Sie aber auf den zusätzlichen Einsatz von Larviziden verzichten, da sonst auch die Nützlinge abgetötet werden.
Was ist noch möglich?
Neben den obengenannten chemischen und biologischen Maßnahmen, sollten Sie auch die mechanischen Bekämpfungsmöglichkeiten beachten. Zum Beispiel: Luftbewegung. Fliegen sitzen lieber an windstillen geschützten Orten. Das heißt ein gut durchlüfteter Stall ist für Fliegen weniger attraktiv und verbessert nebenbei das Stallklima.
Denken Sie hierbei auch daran, Fliegengitter an Fenstern und ggf. Türen anzubringen, um möglichst viele Fliegen abzuwehren. Denn beispielsweise die Milchküche stellt für eine Fliege das reinste Schlaraffenland dar. Auch Misthäufen, Futterreste, Kotplätze oder Liegeboxen sind für Fliegen nahezu paradiesisch. Denken Sie also daran vor allem im Sommer die Ställe regelmäßig zu misten, Kotplätze und stallnahe Misthäufen möglichst zu entfernen. Auch die Liegeboxen sollten, beispielsweise durch zusätzliches Kalken, möglichst trocken gehalten werden. Denn das oberste Ziel der mechanischen Fliegenbekämpfung ist, ihnen möglichst wenig Wohlfühlplätze zu bieten.
Fliegen-Abwehr
Was aber, wenn die Fliegen im Sommer nun schon mal da sind? Tatsächlich wird wohl keine der genannten Maßnahmen dafür sorgen können, dass es im Sommer gar keine Fliegen in Ihrem Stall gibt. Denn eine einzige Fliege kann bis zu einer Million Nachkommen erzeugen! Oder beispielsweise auf der Weide, bzw. im Auslauf ziehen unsere Nutztiere die Fliegen mit ihren typischen Ausdünstungen ja regelrecht an. BremsenFrei übertüncht den Eigengeruch der Tiere mit natürlichen Wirkstoffen wie Lavandinöl und Geraniol und hält so die Lästlinge fern. Erfahrungsgemäß kann BremsenFrei vor dem Melken versprüht werden, dass Tier und Mensch hier weniger befallen werden Es kann aber auch direkt über den leeren Liegeboxen versprüht werden, um die Fliegen hier zu verjagen, dass die Tiere in Ruhe liegen können, wenn sie zum Beispiel von der Weide hereinkommen.