Rinder: Kälberdurchfälle kosten Geld, Zeit und Nerven!

Noch immer sind Durchfälle die Ursache Nr. 1 für Kälberverluste in Deutschland. Ziel sollte es sein, die Zahl der Kälberverluste insgesamt unter 5 % zu halten, doch die Realität vieler Betriebe liegt eher im Bereich zwischen 10 und 15 %. Auf Problembetrieben können sogar bis zu 50 % der Kälber in der Aufzuchtphase eingehen.

Die wirtschaftlichen Konsequenzen für die betroffenen Betriebe sind enorm. Vor allem dann, wenn weibliche Kälber verenden, die zur Remontierung der Herde gedacht waren. Neben den bis dahin aufgelaufenen Aufzuchtkosten für das Kalb kommt hier zum Tragen, dass dem Betrieb Zuchtfortschritt entgeht, und die Selektionsmöglichkeiten eingeengt sind. Jede Bestandsergänzung durch Zukauf von außen birgt zudem das Risiko, neue Infektionskrankheiten in die Herde zu tragen.

Was kostet Kälberdurchfall?
Selten ist dem Tierhalter das ganze Ausmaß der anfallenden Kosten bewusst. Studien der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Bernd Lührmann, Osnabrück) geben hier Klarheit: Selbst bei schwerem Durchfall macht der Faktor „Tierarzt und Medikamentenaufwand“ nur 56 % der Kosten aus. Hinzu kommt eine deutliche Erhöhung der Aufzuchtkosten durch verringerte tägliche Zunahmen des Kalbes und erhöhten Betreuungsaufwand für den Landwirt. Die Gesamtkosten für einen schweren Durchfall werden mit rund 263 € beziffert, ein leichter Krankheitsverlauf kostet etwa 108 €.

Spätfolgen eines Kälberdurchfalls für die Milchkuh
Tatsächlich wirkt sich ein heftiger Durchfall indirekt noch auf die Milchleistung der späteren Kuh in Form von Leistungsdepressionen um etwa 5 % aus. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass eine zunehmende Anzahl nötiger tierärztlicher Behandlungen während der Aufzucht mit einem deutlichen prozentualen Anstieg der Abgänge der Kuh in der ersten Laktation verbunden ist. – Grund genug für die Betriebe, die Kälbergesundheit mehr in den Fokus zu stellen!

Kälberdurchfall ist eine multifaktorielle Erkrankung. Neben einer Reihe von Fehlern im Management, wie mangelhafte Geburts- und Tränkehygiene, zu späte oder unzureichende Kolostrumgabe, zu viel oder zu kalte Tränke, mangelhafte Versorgung der hochtragenden Mütter in der Trockenstehzeit, Zugluft etc., gibt es eine Vielfalt von Bakterien (z. B. E. coli, Salmonellen), Viren (Rota-, Corona-Viren u. a.) sowie Einzellern (Kryptosporidien, Kokzidien etc.) die unsere Kälber bedrohen. Elementar für die Durchfallprophylaxe ist das Kolostrum. So früh wie möglich, doch unbedingt innerhalb der ersten zwei Lebensstunden, sind 2 Liter aus dem Erstgemelk zu verabreichen, weitere 2 Liter spätestens 10 Stunden danach. Eine Kolostrum-Reserve für Notfälle lässt sich übrigens bequem in Liter-Portionen einfrieren. Hierfür sollte das gehaltvollere Kolostrum älterer Kühe verwendet werden. Das Auftauen der Reserve bei Bedarf hat dann möglichst schonend im Wasserbad zu erfolgen.

Viele Tierhalter, denen vor allem Rota-/Corona-Viren und Coli-Keime Ärger bereiten, entscheiden sich zusammen mit ihrem Tierarzt für die Muttertierimpfung. Die Impfung der hochtragenden Kühe erhöht den Gehalt an Antikörpern gegen diese Durchfallerreger in der Milch. Aber Achtung: das Kalb sollte mindestens zehn, besser noch vierzehn Tage lang die Milch der geimpften Mutter bekommen, um den bestmöglichen Abwehrschutz zu erhalten. Darüber hinaus gibt es Ergänzungsfuttermittel für Kälber, wie EuDigest® oder Ferm, die unter anderem immunglobulinreiche Komponenten enthalten und das Kalb bei der Abwehr von Rota- und Corona-Viren, Coli-Bakterien sowie Kryptosporidien unterstützen. Speziell für biologisch wirtschaftende Betriebe empfiehlt sich Ferm B für durchfallerkrankte Kälber.

Themen: Magen-Darm
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