Rinder: Kälberdurchfall – die üblichen Verdächtigen

Es ist wichtig, seinen Erreger zu kennen

Durchfälle werden durch viele unterschiedliche Erreger verursacht. Um im Ernstfall schnell und richtig handeln zu können, ist es wichtig diesen zu kennen. Zwar kann nur eine Kot-Untersuchung zweifelsfrei Auskunft geben, doch für eine erste Einschätzung kann folgende Übersicht der häufigsten Erreger helfen.

Viren (z.B. Rota- und Coronaviren)

Viren können die Darmoberfläche angreifen und dort zu Schädigungen führen. Die Nahrung kann dann nicht mehr richtig verdaut werden und beginnt zu gären.

Rota- und Coronaviren sind häufig für Neugeborenen-Durchfälle verantwortlich, sie können gemeinsam oder einzeln auftreten. Typisch dabei ist:

  • Frühe Infektion (ca. 3. – 8. Lebenstag)
  • Kurze Inkubationszeit (12 h – 3 Tage)
  • Wässriger, gelartiger Kot
  • Teilweise blutiger oder weißer (bei Coronaviren eher gelblicher) Kot
  • Kälber die älter als 10 Tage sind, erkranken kaum noch


Da Viren nicht medikamentös bekämpft werden können, ist der Aufbau einer gesunden Immunabwehr sehr wichtig. Ein optimales Kolostrum-Management ist hierfür unabdingbar. Eine zusätzliche Stärkung des Immunsystems und der Darmflora (z.B. ImmulonⓇ Dr. Schaette oder EuDigestⓇ) sowie Muttertierimpfungen können ebenfalls unterstützen.

Bakterien (z.B. E. Coli)

KälberBakterien müssen nicht zwangsläufig zu einer Durchfallinfektion führen. Viele kommen auch im gesunden Kälberdarm vor und sind wichtig für die Verdauung. Handelt es sich jedoch um toxinbildende Bakterien, können diese die Darmoberfläche schädigen. In schweren Fällen kann eine Infektion auch zur Sepsis führen, wenn Giftstoffe in den Organismus übertreten.

Bei Escherichia coli (E. coli) handelt es sich ebenfalls um reguläre Darmbewohner. Doch einige E.coli Stämme bilden Toxine und können schwere Erkrankungen auslösen. Hierbei ist meist zu beobachten:

  • Frühe Infektion (ca. 1. – 5. Lebenstag)
  • Häufig schon Ansteckung bei der Kuh
  • Wässriger Kot, selten auch blutig
  • Bauchschmerzen
  • Häufig in Verbindung mit anderen Infektionen (z.B. Rota- / Coronaviren)


E. coli-Infektionen können mit Antibiotika therapiert werden, wichtiger ist aber der vorbeugende Aufbau einer gesunden Darmflora z.B. mit EuDigestⓇ.

Parasiten (z.B. Kryptosporidien, Kokzidien)

Kryptosporidien zählen in Deutschland zu den häufigsten Durchfallerregern. Die einzelligen Parasiten vermehren sich in den Darmzellen und zerstören diese, was zur Durchfallerkrankung führt. Kryptosporidien werden ausgeschieden und sind direkt ansteckend. Kokzidien dagegen müssen in der Umwelt zunächst eine 2 – 3 tägige Reifung durchleben, bevor sie ansteckend sind.

Kryptosporidien:

  • Inkubationszeit 6 – 8 Tage
  • I.d.R. erkranken Kälber ab der 2. Lebenswoche
  • Gelb-grünlich wässriger Kot
  • Starkes Durchfallgeschehen mit schneller Gewichtsabnahme


Kokzidien:

  • Meist bei älteren Kälbern und Jungrindern ab ca. 10 Wochen
  • Ansteckung erfolgt häufig nach dem Umstallen in die Gruppenhaltung
  • Oft durch Zukauf eingeschleppt
  • Wässriger, blutiger Kot
  • Häufig keine deutlich erkennbare Durchfallerkrankung aber Gewichts- und Zunahmeverluste  
  • Therapie mit Antikokzidia

Da sowohl Kryptosproidien als auch Kokzidien sehr lange in der Umwelt überdauern und infektiös bleiben können, muss auf maximale Hygiene geachtet werden. In Problem-Beständen sollte im Kälberbereich leicht abwaschbare Materialien verbaut werden. Bei der Reinigung muss außerdem auf geeignete Desinfektionsmittel geachtet werden.

 

Themen: Magen-Darm
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