Rinder: Kriebelmücken – wenn kleine Insekten großen Rindern gefährlich werden

Pünktlich mit dem Beginn des Frühjahrs setzt jedes Jahr wieder der Insektenflug ein. Insekten sind nicht nur lästig für unsere Weidetiere und können dadurch die Futteraufnahme sowie die Ruhezeiten negativ beeinflussen, sie übertragen auch Krankheiten und führen unter Umständen sogar zum Tod der Tiere.

Besonders gefürchtet sind die Kriebelmücken (Simuliidae), 2 – 6 mm große, kurzbeinige, stechende Insekten, die wie kleine Fliegen aussehen. Ab April schlüpfen die Mücken aus den überwinterten Eiern oder Larven. Kurze Zeit nach dem Schlupf beginnt die Begattung. Wie bei den normalen Stechmücken benötigen auch die Weibchen der Kriebelmücke für die Entwicklung der Eier Blutmahlzeiten. Die Opfer werden sowohl über die Optik als auch den Geruch geortet. Kriebelmücken stechen vor allem an dünnhäutigen Körperpartien, wie Ohrgang, Nasenschleimhaut, Augenlidern, Hals, Euter und der Analregion. Nach dem Anstich wird von der Mücke ein Sekret in die Wunde appliziert, das die Blutgerinnung hemmt. In diesem Speichelsekret sind jedoch auch Stoffe enthalten, die herz- und gefäßschädigend wirken, so dass es unter Umständen bei massivem Kriebelmückeneinfall zu Herz-Kreislaufversagen sowie zu einer Lähmung des Atemzentrums kommen kann. Ausgewachsene Rinder können innerhalb von Stunden verenden. Bei leichtem Befall kommt es bei Kühen zum Milchrückgang, eventuell auch zu Sekundärinfektionen der Stichwunden. Kriebelmücken haben somit eine recht große wirtschaftliche Bedeutung.

Die Weibchen der Kriebelmücke legen ihre Eier am Rande von sauberen, fließenden Gewässern an Pflanzen ab. Bei schwülwarmem Wetter kann es dann plötzlich zum Massenschlupf kommen. Die Hauptflugzeiten der Kriebelmücken liegen zwischen 10.00 – 11.00 Uhr sowie 16.00 – 18.00 Uhr.

Was kann man nun gegen die Kriebelmücken-Invasion tun?
Es wäre wohl von Vorteil, wenn man während der Hauptsaison die an klare, fließende Gewässer angrenzenden Weiden meiden könnte. Auf besonders gefährdeten Weiden eventuell Weidehütten als Rückzugsmöglichkeit für die Tiere aufstellen, da Kriebelmücken Innenräume nicht anfliegen. Der Einsatz insektenabweisender Sprays (BremsenFrei) ist meist nur eine zeitlich begrenzte Lösung.

Die Grünlanddüngung mit Kalkstickstoff soll Erleichterung verschaffen, da Kriebelmücken diesen Geruch angeblich nicht mögen. Eine weitere Möglichkeit der nachhaltigen Kriebelmückenabwehr ist in der vorbeugenden mechanischen oder biologischen (Bacillus thuringiensis) Behandlung der Brutgewässer zu sehen.
Je nach Leidensdruck wird der Landwirt eine oder auch mehrere dieser Maßnahmen durchführen.

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