Rinder: Weidepflege im Herbst

Nach der Weide ist vor der Weide

Die Weidedauer ist auch in diesem Jahr regional sehr unterschiedlich und orientiert sich an Aufwuchs und Wetterlage. Fest steht jedoch, dass im kommenden Frühjahr die Weidesaison wieder beginnen soll. Um hierfür gut gerüstet zu sein, sollte gerade jetzt im Herbst die Weidepflege nicht vernachlässigt werden.

Weidepflege durch Beweiden

Sofern Witterung und Aufwuchs es zulassen, sollte die Weide im Herbst verlustarm genutzt werden. Am besten eignet sich hierfür trockenes Wetter. Rinder auf der WeideDann entstehen keine Schäden und die Herde pflegt eine dichte Grasnarbe. Im Zweifelsfall sollte die Besatzdichte im Herbst reduziert werden, denn durch die ansteigende Bodenfeuchte im Herbst, wird der Boden trotz trockenen Wetters feuchter und Trittschäden werden leicht verursacht. Außerdem wächst das Weidfutter im Herbst verhaltener. Das bedeutet zum einen, dass die gleiche Fläche nicht mehr für gleich viele Tiere, wie im Frühjahr ausreicht. Zum anderen kann zu tiefer Verbiss die Reserven der Gräser zu sehr schwächen. Horstgräser und Weißklee beispielsweise lagern ihre Reservestoffe in den oberirdischen Pflanzenteilen und gehen dadurch verloren.

Zu hohe Grünlandbestände sind vor dem Winter jedoch auch zu vermeiden, da sie stärker von Auswinterung und Mäusebefall bedroht sind. Dadurch wird der Aufwuchs im Frühjahr dann lückig und bietet Raum für Unkräuter. Optimal geht der Bestand mit mittlerer Wuchshöhe von ca. 5 - 7 cm in den Winter.

Pflegemaßnahmen

Wird die Weide bis in den Herbst genutzt, braucht es keine zusätzliche Gülledüngung vor dem Winter. Gerade im Herbst bringen die Tiere relativ viel Stickstoff durch Kot und Harn auf die Flächen. Die Kotfladen sollten aber im Herbst verteilt werden. So nimmt der nicht genutzte Weiderest ab und die Futterfläche wird wieder größer.

Auch zur mechanischen Unkrautbekämpfung eignet sich die Herbstzeit. Denn Unkräuter sind nicht nur nervige Platzräuber für wertvolle Futterpflanzen, sondern können im Einzelfall auch giftig sein und somit die Tiergesundheit gefährden. Zwar sollten Unkräuter am besten vor der Blüte gemäht werden, um ihre Ausbreitung zu reduzieren, doch trotzdem aufgewachsene Unkräuter können zusätzlich im Herbst bekämpft werden. Die dadurch entstehenden Lücken, sollten im Frühjahr zeitig durch Nachsaat geschlossen werden.

Nur eine gut gepflegte Weide bietet eine qualitativ hochwertig Futterergänzung und kann durch beständige Nutzung zur Gesundheit der Tiere beitragen.