Rund um die Geburt bei Schaf und Ziege

Vor der Geburt

Rechtzeitig vor dem berechneten Geburtstermin sollte das Allgemeinbefinden der Tiere kontrolliert und anstehende Managementaufgaben erledigt werden. Bei Schafen bedeutet das, je nach Jahreszeit, die Schur frühzeitig durchzuführen, um die Tiere kurz vor dem Lammen nicht zusätzlichem Stress auszusetzen. Auch Klauenschneiden, Umstallen, Transport oder Futterumstellung bedeuten für die Tiere Stress und sollten bei Schafen und Ziegen rechtzeitig vor der Geburt erfolgen.

Ebenfalls wichtig ist die vorherige Euterkontrolle. Sind die Euterhälften symmetrisch? Gibt es Verhärtungen? Wie ist die Zitzenkondition? Denn wer vorab schon um eventuelle Probleme weiß, kann schneller reagieren, wenn beispielsweise bei den Neugeborenen zugefüttert werden muss.

Die Trächtigkeit

Schafe und Ziegen tragen ca. fünf Monate. In den letzten vier Wochen der Trächtigkeit erbringen die Tiere die größte Leistung. Denn die Jungtiere Schafewachsen in den ersten vier Monaten im Mutterleib nur sehr langsam. So steigert sich das Geburtsgewicht in den letzten vier Wochen der Trächtigkeit um das doppelte. Besonders bei Zwillingsgeburten bedeutet das für das Muttertier ein enormer Energieaufwand. Demnach sollte tragenden Schafen und Ziegen bestes Grundfutter in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden. Gegebenenfalls (z.B. bei knappem Herbstaufwuchs) ist auch die Zufütterung von Kraftfutter angezeigt. Vor allem bei Zwillingsträchtigkeiten ist das besonders wichtig, hier gilt die grobe Faustformel 100 g Kraftfutter pro Tier und Tag.

Trächtigkeitstoxikose

Gerade durch eine mangelhafte Energieversorgung kann eine Trächtigkeitstoxikose, auch Trächtigkeitsketose genannt, entstehen. Besonders Fleischrassen, die schwere Lämmer gebären, sind von dieser Stoffwechselstörung betroffen. Auch Mehrlingsträchtigkeiten führen bei unzureichender Fütterung schnell zu einem Energiedefizit. Die Folge davon ist, dass die Muttertiere Körperfett abbauen, um die Versorgung der Neugeborenen sicherzustellen. Dadurch werden Fettsäuren freigesetzt, die in der Leber verstoffwechselt werden müssen. Ist der Fettabbau zu stark, führt das zu Leberschädigungen, die eine Vergiftung des Muttertiers zu Folge haben. Durch die Vergiftung werden Organe und das zentrale Nervensystem geschädigt und das kann im schlimmsten Fall zum Tod des tragenden Tiers führen. Genaue Tierbeobachtung ist hier also von großer Bedeutung.

Symptome einer Trächtigkeitstoxikose:

Symptome vor der Geburt:

  • Vermehrtes Liegen, unsicherer Gang, weniger Fressen, Zähneknirschen
  • Atemluft riecht obstartig
  • Festliegen, oft mit rudernden Beinbewegungen à Bewusstlosigkeit à Tod


Symptome nach der Geburt:

  • Lange Geburt, Nachgeburtsverhalten
  • Milchmangel, nimmt Lamm nicht an

 

Behandlung der Trächtigkeitstoxikose

Als erste Maßnahme sollten betroffene Tiere schnellverfügbare Energie in Form von Glukose-Infusionen erhalten. Ergänzend dazu sollten auch Präparate zur Unterstützung der Leber und zur Appetitanregung verabreicht werden. Besonders bittere Heilpflanzen wie beispielsweise gelber Enzian oder Wermut eignen sich hierfür. Bitterstoffhaltige Pflanzen unterstützen nicht nur den Leberstoffwechsel, sondern regen auch den Speichel und die Verdauungssäfte an. Das wiederrum führt zur Appetitanregung und die Tiere nehmen mehr Grundfutter auf.

Als besondere Unterstützung der Leber beispielsweise nach der Geburt kann Kräuterkraft Stoffwechsel von Dr. Schaette eingesetzt werden. Das Kräuterfuttermittel enthält neben vieler appetit- und stoffwechselfördernder Kräuter auch Mariendistelsamen, die besonders Leberschützend und entgiftungsfördernd wirkt.

Gebärparese – Calciummangel

Ähnliche Symptome wie die Trächtigkeitstoxikose weist auch die Gebärparese auf. Durch das Einschießen der Milch zur Geburt entsteht ein Calciummangel im Blut. Auch hier kann es zur Fressunlust und in schweren Fällen zum Festliegen kommen. Auch bei der Geburt kann die mangelnde Calciumversorgung zu Komplikationen führen, da ungenügende Wehen Schwergeburten verursachen.

Um dem Vorzubeugen, sollte unverzüglich Calcium entweder oral oder als Infusion unter die Haut verabreicht werden.

Save the date!

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr bieten wir Ihnen am Dienstag, den 25.3.2025 ab 19.30 Uhr ein weiteres Webinar mit Dr. Elisabeth Stöger an. Die Teilnahme ist für Sie kostenlos, also melden Sie sich am besten gleich an!

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