Diese Redewendung benutzen wir häufig, wenn uns etwas sehr bewegt und unser Innerstes berührt. Denn die Haut als Hüllorgan dient der Abgrenzung von Innen und Außen und soll uns vor äußeren Einflüssen schützen. Doch nicht nur das, die Haut (altgriechisch Derma, lateinisch Cutis) ist das größte und funktionell vielseitigste Organ des menschlichen und tierischen Organismus. Zudem ist es auch noch das schwerste, denn je nach Körpergröße und Gewicht kann unsere Haut zwischen 3,5 und 10 kg wiegen. Das zeigt, wie wichtig die Haut für den Körper und unseren Stoffwechsel ist und dass obwohl sie an den dicksten Stellen nur weniger Millimeter misst.
Die vielfältigen Aufgaben unserer Haut
Neben der schon genannten Schutzfunktion gegen äußere Einflüsse, wie beispielsweise Nässe, Kälte oder Sonnenstrahlen, spielt die Haut auch eine wesentliche Rolle bei der Wärmeregulierung. Sie schützt vor Austrocknung und zu schwerer Belastung bei extremen Temperaturen wie Hitze oder Kälte. Außerdem verfügt die Haut über vielzählige Rezeptoren, die uns Wärme, Juckreiz oder Schmerz empfinden lassen. Manche dieser Reize lösen sogar Reflexe aus, zum Beispiel, dass wir die Hand automatisch zurückziehen, wenn wir etwas Heißes anfassen. Auch im Bereich des Stoffwechsels übernimmt die Haut wesentliche Aufgaben und dient als Wasser- oder Fettspeicher sowie als Hormonlieferant, die für den ganzen Körper wichtig sind. Doch die wohl wichtigste Funktion der Haut ist sicher der Schutz vor Krankheitserregern und Giftstoffen.
Die gesunde Hautflora
Zur Abwehr von Krankheitserregern und Giftstoffen ist eine gesunde Hautflora unerlässlich. Sie besteht aus unzähligen Microorganismen, wie Bakterien, Sporen und Pilzen, die dauerhaft oder nur vorübergehend angesiedelt sind. Wichtig für eine gesunde Hautflora ist hierbei, dass die Bakterien die Haut sehr dicht besiedeln. So lassen sich in einer gesunden Hautflora etwa 1000 Keime/cm2 finden. Dabei suchen sich die Mikroorganismen die Köperstellen, an denen ihre Überlebenschancen am besten sind. So wird eine Stelle mit Haaren von anderen Bakterien besiedelt als beispielsweise die Hände. Faktoren, die die Hautflora beeinflussen, sind unter anderem Feuchtigkeitsgehalt, pH-Wert oder Fettanteil. So besiedeln zum Beispiel Pilze bevorzugt Stellen mit Hornhaut, da sie sich dort vom Keratin der Haut ernähren können. Solange das Gleichgewicht der Mikroorganismen besteht, bilden Sie eine hervorragende Barriere gegen pathogene Keime. Wird das Gleichgewicht jedoch durch innere oder äußere Einflüsse gestört, können die Erreger die Barriere durchbrechen und es kann zu Erkrankungen kommen. Außerdem können sich so krankmachende Bakterien vermehren und Rötungen und Juckreiz sind die Folge.
Alles eine Frage der Balance
Spätestens jetzt haben wir alle gelernt, dass gründliches und häufiges Händewaschen uns vor Infektionskrankheiten schützen kann und wir durch das Desinfizieren unserer Hände Krankheiten weniger übertragen.
Es ist möglich, dass nützliche Microorganismen unsere Haut abtragen und die hauteigene Schutzschicht belastet werden.
Durch die Kombination von Waschen und Desinfizieren kann die Haut angegriffen und entfettet werden, was die natürliche Hautflora aus dem Gleichgewicht bringt. Zusätzlich verändern sich bei kalten Temperaturen im Winter das Feuchtigkeits- und Nährstoffangebot der Haut. Das gilt ganz besonders für unsere Hände, da diese auch am meisten beansprucht werden.
Daher gilt besonders jetzt beim Händewaschen:
- Heißes Wasser vermeiden, besser ist lauwarmes Wasser
- Milde und pH-neutrale (unter 6) Seifen verwenden, da unsere Haut über einen sauren pH-Wert von etwa 5,0 verfügt.
- Parfümfreie oder -arme Seifen, ggf. mit Milchsäure, Glycerin oder Ölen einsetzen
- Seife immer vollständig abwaschen
Die Kraft der Natur
Zur Pflege sollten die Hände regelmäßig eingecremt werden. Auch hier sollten milde Cremes, Salben oder Lotionen verwendet werden. Besonders bei trockenen Händen können hierbei auch Naturstoffe zum Einsatz kommen.
Sheabutter beispielsweise wird aufgrund ihrer pflegenden Eigenschaften gerne in Kosmetikpräparaten verwendet und verfügt über folgende Qualitäten:
- Erzeugung eines weichen, angenehmen Hautgefühls
- Schutz der Haut vor Austrocknung
- Beschleunigung der Heilung von oberflächlichen Hautverletzungen und Hautreizungen
- gute Hautverträglichkeit
- leichter Lichtschutz-Effekt
Das aus den Samen gepresste Mandelöl ist ein mildes, sehr gut rückfettendes Hautpflegeöl. Mandelmehl, der Pressrückstand, reinigt schonend die Haut.
Avocado als Hautpflegeöl ist im Vergleich zu anderen natürlichen fetten Ölen gut verteilbar, leichter emulgierbar und zieht schneller ein. Es pflegt besonders gut trockene, empfindliche und schuppende Haut und macht sie geschmeidig. Schuppungen und Verhornungen verschwinden. Das nährende Avocadoöl beschleunigt zudem die Wundheilung und pflegt Kopfhaut und Haare.