Häufig sind bei unseren Hochleistungskühen, die in der Regel eine steile Laktationskurve aufweisen, vorangegangene Stoffwechselerkrankungen die Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen. Vor allem die Ketose als Folge einer Energiemangelsituation, die sich in Form von Appetitmangel sowie Abmagern zeigt, und bis zu 6 Wochen nach der Kalbung auftreten kann, wird zum Problem. Sie wird auch als „Berufskrankheit“ der modernen Milchkuh bezeichnet. Händeringend versucht die Kuh die nötige Energie zur Aufrechterhaltung der hohen Milchleistung aufzubringen und geht an ihre Körperreserven. Im Laufe dieser „Crash-Diät“ baut die frischmelkende Kuh nicht nur ihr Körperfett ab, sondern setzt dabei auch darin gespeicherte Hormone, wie das Progesteron, frei. Progesteron gilt als Gegenspieler des brunstauslösenden Östrogens und wirkt damit wie die Antibabypille. Kein Wunder also, dass gerade diese besonders leistungsstarken Kühe nur schwer wieder trächtig zu bekommen sind.
Darüber hinaus schädigen die beim raschen Körperfettabbau entstehenden Ketonkörper massiv die Leber und damit die Stoffwechselzentrale des Körpers. Studien zeigen eindeutig, wie mit steigendem Grad der Leberschädigung das Erstbesamungsergebnis drastisch abfällt. Wie wichtig die Leber für die Fruchtbarkeit der Kuh ist, zeigt sich auch darin, dass dieses Organ unter anderem für die Bildung von Hormonen aus der Essigsäure zuständig ist, die ihr aus dem Pansen zur Verfügung gestellt wird. Ein weiteres Problem: nur eine gesunde Leber ist in der Lage, Phytoöstrogene abzubauen. Dieses sind natürliche Substanzen in Pflanzen, die eine hormonähnliche Wirkung auf weibliche Tiere haben Diese Stoffe kommen in bestimmten Futterpflanzen, etwa Mais, Soja und bestimmten Kleesorten, vor und können in größeren Mengen verabreicht in Addition mit den körpereigenen Hormonen der Kuh das Fruchtbarkeitsgeschehen durcheinander bringen (Zystenbildung).
Sinkenden Milchpreisen durch steigende Nutzungsdauer begegnen
Bedenkt man, dass nahezu alle Hochleistungskühe zumindest unterschwellig leberkrank sind, wird deutlich, dass in der Lebergesundheit und -gesundung ein enormes Potential im Hinblick auf das Fruchtbarkeitsgeschehen steckt. Dies gilt übrigens auch für die Euter- und Klauengesundheit sowie das Immunsystem und damit für die Hauptabgangsursachen unserer Milchkühe! Längere Nutzungsdauer und Lebensleistung sind die Zauberworte, die die Milchwirtschaft rentabel machen. Milchauszahlungspreise dürfen nicht den Blick auf die wahren Kostentreiber auf den Betrieben versperren. Eine Investition in die Gesundheit und vor allem in die Leberfunktion der vierbeinigen Mitarbeiterinnen im Stall rechnet sich!
Milchkühe und Kräuter – eine fruchtbare Zusammenarbeit
Die Leber ist ein Organ, welches durch die kurmäßige Beifütterung schlagkräftiger Kombinationen leberrelevanter Kräuter, wie etwa Mariendistelsamen, Wegwartwurzel sowie anderer Bitterstoffdrogen zu regenerieren oder durch geringere, tägliche Dosierungen in der physiologischen Funktion zu stabilisieren ist. Und welches somit unsere Hochleistungstiere da unterstützt, wo das System Stoffwechsel trotz ausgeklügelter Fütterung schwächelt.
Nicht von ungefähr gibt es eine Nähe der Begriffe „Leber“ und „Leben“. So wurde die Leber schon in früheren Zeiten als Organ der Lebenskraft angesehen. Heute lässt sich diese Sichtweise naturwissenschaftlich untermauern und für die landwirtschaftliche Praxis der Milchviehhaltung nutzen. Leberstärkende Kräuter-Wirkstoffkomplexe, wie sie in der Kräuterkraft Stoffwechsel, der Kräuterkraft Laktation, der Urkraft Laktation oder der Ursonne Rinder Laktation sowie Ursonne Rinder Trockensteher enthalten sind, regen den Stoffwechsel der Tiere an und wirken somit unterstützend auf die Fruchtbarkeit.
Rinder: Die Leber, ein "Fruchtbarkeitsorgan"?
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